Lesung & Gespräch mit Grit Lemke: Kinder von Hoy. Freiheit, Glück und Terror

28.04.2022
19:00 - 20:30 Uhr Bücherhallen Hamburg, Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, Hauptdeck kostenlos
©Bild Grit Lemke: Börres Weiffenbach/Suhrkamp Verlag

©Bild Sebastian Friedrich: Lidija Delovska

In der DDR stand Hoyerswerda für Zukunftsoptimismus, später wurde die sächsische Stadt zum Symbol für den Untergang der DDR. Grit Lemke, Jahrgang 1965 und selbst aus Hoyerswerda, hat ein Buch über die Brüche der Wendezeit und die „Baseballschlägerjahre“ geschrieben. Lemke schreibt dabei bitter und ehrlich über die Vorläufer des Pogroms auf die Unterkünfte der Vertragsarbeiter*innen in Hoyerswerda. Sie beschreibt schonungslos das Zuschauen, Mitmachen, Beklatschen im September 1991 – und die eigene Ohnmacht, das Wegducken und Einigeln. Wir sprechen darüber an welcher Stelle Rechtsextremismus in Hoyerswerda entstand und warum 31 Jahre später rassistische Taten und Äußerungen online wie offline immer mehr zunehmen.
Doch es geht nicht allein um den Terror dieser Jahre. Den Schwerpunkt des autobiografischen, dokumentarischen Romans bilden die etwa zwanzig Jahre bis zum Ende der DDR.

Die Lesung findet im Rahmen der Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte statt.

Die Autorin Grit Lemke, die schon mit ihrem Grimme-Preis nominierten Film Gundermann Revier einen tiefen Blick in das Leben ihrer Heimatstadt Hoyerswerda geworfen hatte, arbeitet nun die Biografie ihrer komplexen Generation auf. In einem dokumentarischen Roman verschränkt sie virtuos die Stimmen der Kinder von Hoy zu einer mitreißenden Oral History.

Den Abend moderiert Sebastian Friedrich, Journalist, Autor und Kurator aus Hamburg. Er schreibt Bücher, Essays, Reportagen, arbeitet als Fernsehautor und macht Radiofeatures. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich mit der Neuen Rechten, der Entwicklung des Kapitalismus sowie Diskurs- und Klassenanalyse.

Kommen Sie gern einfach vorbei. Eine Anmeldung braucht es nicht.

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